Am 19.02.97 habe ich dann der Karosserie-Bausatz abgeholt. Jetzt folgte das Anpassen: Bohren, spachteln und anschleifen aller Teile. -(
Es wurde langsam warm draußen, was mich dazu animierte, selbst am späten Abend, bei „Flutlicht“, am Hof die Teile, nach jedem Grundiergang, einem Naßschliff zu unterziehen.
Zwischendurch entstand die Innenausstattung, natürlich aus Carbon, da ich in dieser Branche tätig bin.
Alle Carbonteile sind einfaches Plattenmaterial und sind selbst hergestellt worden.
Wollen Ihr Plattenmaterial, in Sandwich-Bauweise (super leicht) wenden Sie sich an mich!
Endlich waren die Karosserie-Teile vom Lackierer zurück: 14.04.97 FARBE: Ferrari 308
Es juckte in den Fingern, der Frühling nahte :-)))))
So ging es nun, an einen der angenehmsten Arbeiten, beim Seven-Bau: Die Montage der lackierten Teile…
In dieser Aufzählung sind einige technische Probleme nicht erwähnt. Diese Pannengeschichte ist im Club-Magazin der IG-Seven zu lesen: Heft 42 Mai 1998 Pleiten Pech und Pannen. 🙂
„Pleiten, Pech und Pannen“ oder „Der steinige Weg zum Sevenglück“
Inspiriert durch die Erlebnisse eines Seven-Fahrers in der März-Ausgabe möchte auch ich meine Pannengeschichte erzählen.
Wenn sich irgendjemand als der Pechvogel schlechthin ansah, wird er nach dieser Lektüre eines besseren belehrt sein.
Dabei fing alles so gut an. Es war Dienstag, der 22.04.97, und ich bekam abends ein rotes Kennzeichen von einem befreundeten Abschlepp-unternehmer, um meine ersten Testkilometer zurück zu legen.
So absolvierte ich ca. 20 km pannenfrei mit guter Laune, auch wenn es kalt war. Am nächsten Tag besorgte ich mir ein rotes Kennzeichen von der Zulassungsstelle für drei Tage. Die Zeit drängte, denn ich hatte mit Herrn Gorgus den TÜV-Termin in Mannheim auf Freitag festgelegt. Das ist für mich eine Strecke von ca. 160 km. Man sollte sich schon sicher sein, daß alles funktioniert. So hatte ich also noch 2 weitere Tage Zeit, Testkilometer zurückzulegen und kleine Mängel zu beheben. Aber nichts, alles läuft wie geschmiert, was sollte also auf der ersten längeren Fahrt noch schiefgehen?
Nun war es endlich Freitag morgen 6.00 Uhr, raus aus den Federn, Brote Schmieren, warm anziehen (kein Dach und ca. Null Grad) und ab. Eine leichte Nervosität konnte ich nicht verleugnen: Warum eigentlich? Trotz Mütze und Brille ist es schweinekalt auf der Autobahn. Bei der Steigung zur Raststätte Wetterau hatte ich den Eindruck von Leistungsverlust,….aber egal, das konnte doch nur Einbildung bei dieser Aufregung sein! Über den Berg noch… und der Motor versagte mir seine Dienste. Mißt ….der TÜV-Termin um 7.30 Uhr. Ausrollen auf dem Standstreifen, Motorhaube runter, Fehler suchen. Eigentlich war alles in Ordnung. Dann zog ich den Benzinschlauch ab und schaltete die Zündung ein. Die Benzinpumpe läuft an, aus dem Schlauch tröpfelt es nur. Die Tankanzeige zeigt etwas unter halb leer an. Sie wird doch nicht etwa…. Ein Blick in den Tank zeigt: NICHTS! Brottrocken! Der Catchtank funktioniert prächtig, im Gegensatz zur Tankanzeige.
Na ja, jeder muß wohl irgendwann die Notrufsäule benutzen (deswegen wurden Handy’ s erfunden). Der nette Mann vom ADAC kam schnell und half mir mit 5 Liter Benzin wieder auf die Sprünge. Ich fuhr also in Friedrichsdorf ab, tankte voll und rief einen Mitarbeiter von Herrn Gorgus an, um ihm zu sagen, daß ich mich um etwa 40 Min. verspäten werde.
So gelangte ich unbehelligt nach Mannheim. Auch die Abnahme beim TÜV war kein Problem. Mittlerweile war es warm geworden, die Sonne schien; eben doch ein schöner Tag.
Auf der Heimfahrt der erste Stau schon nach wenigen Kilometern Richtung Norden. Prima Wetter, kein Zeitdruck, also was solls.
Doch was war das, die Gänge ließen sich nur noch schwer schalten und im Stillstand gar nicht mehr. Ich rollte auf einen Parkplatz, um zu sehen, ob sich vielleicht das Schaltgestänge gelöst hat. Fehlanzeige! Also weiter im zähfließenden Verkehr. Nur nicht stehen bleiben!!! Als es etwas schneller ging, verrieten unangenehme Getriebegeräusche einen kapitaleren Fehler. Ich will nur noch nach Hause (bitte, bitte!!).
Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß an einer anderen Stelle noch ein Pfeifgeräusch entsteht. Aber bei langsamerer Fahrt ist nichts zu hören. An der Raststätte Wetterau legte ich vorsichtshalber einen Tankstopp ein (Ihr wißt ja: ….. Die Tankuhr).
Auf dem Beschleunigungsstreifen gab es einen Ruck im Lenkrad. Oooh Schreck: Das Pfeifgeräusch! Ein Radlagerschaden hatte noch gefehlt zu meinem Glück. Nach kurzem Check fuhr oder sollte ich besser sagen rollte ich auf dem Standstreifen bis zur Ausfahrt Butzbach weiter. Es war eine Frage der Ehre mich wenigstens aus eigener Kraft in eine Werkstatt zu schleppen.
Mit letzter Kraft erreichte ich einen BMW und Rover Händler. Fast hätte ich auf den letzten Metern noch mein Rad verloren. Ich hadere mit mir: Depp, bist du nicht einmal in der Lage, ein Radlager einzustellen, denn ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß ich auf einer Seite zu wenig Spiel gehabt hatte.
Bei dem Händler schraubet der Chef persönlich an einem alten Wagen, was ihn nicht sehr zu begeistern schien. Er empfing mich mürrisch, demontierte aber trotzdem mein Rad. Als er den etwas festgefressenen Lagerinnenring mit dem Winkelschleifer (ich verschloß schon meine Augen) lostrennen wollte, zerstörte er mit „viel Gefühl“ und den Worten : “ Hier ist sowieso nichts mehr zu machen“, meinen Radträger.
Nacktes Entsetzen machte sich in mir breit. 20 Autobahnminuten von zuhause stand ich nun da, an eine Weiterfahrt war nicht zu denken.
Ruhig bleiben oder vielmehr ruhig werden und… nachdenken!
Es ist ca. 15.00 Uhr (und das an einem Freitag). Ich erreichte telefonisch nur meinen Vater, den ich, bewaffnet mit Werkzeug-Kasten und Overall herbei-rief. Der Seven durfte gnädigerweise bis zum nächsten Morgen in der Halle stehenbleiben.
Mein Vater kam an, ich übernahm das Steuer (alles mußte jetzt schnell gehen) und ab ging es zu einem nahe gelegenen Schrottplatz. Dort spürte ich sofort mit Verzücken einen Ford TAUNUS auf, demontierte den Radträger, so daß ich 1 1/2 Stunden später daheim ankam. Über Nacht wurde der Radträger entrostet und wieder lackiert.
Am nächsten Morgen, nach einer Nacht mit wenig und zudem noch unruhigem Schlaf, fuhr ich mit Ralf, einem befreundeten Seven-Fahrer, zurück zu dem Händler. Dieser wollte ab 9.30 Uhr anwesend sein. Bis fast 10.30 Uhr standen wir vor verschlossenen Türen. Danach war der Radträger schnell montiert. Wenigstens stand der Seven wieder sicher auf 4 Rädern. Doch da war noch das Problem mit dem Getriebe. Also rauf auf die Bühne, Getriebeölschraube auf….. trocken…… Dabei ist das Getriebe vollkommen dicht und lag niemals auf dem Kopf, so daß Öl hätte auslaufen können.
Motor und Getriebe stammen aus einem Unfallwagen, der aber keinen Überschlag hatte; zudem war ca. 2 Wochen vor dem Unfall ein Austausch-motor eingebaut worden.
Sollte ein Lehrling beim Motortausch aus versehen das Getriebeöl abgelassen haben? ‘Gibt es nicht!’ werden Skeptiker sagen. Ein Bekannter konnte aber schon einmal eine solche Aktion in einer Werkstatt gerade noch verhindern. Egal, Motor und Getriebe lagen schon fast 2 Jahre in meiner Garage, so daß die Schuldfrage unerheblich ist.
Aber warum habe ich auch nicht den Ölstand eines gerade von einer Fordwerkstatt eingebauten Getriebes kontrolliert??? Ein hoch auf das MT 75 Getriebe von Ford, funktionierte es doch fast 600 km ohne einen Tropfen Öl!
Doch nun zurück zum Tagesgeschehen. Wir füllten das Getriebe mit Öl, um die Heimfahrt antreten zu können.
Für das Getriebeöl oder für das Unterstellen meines Wagens, verlangte dann der freundliche Händler noch DM 70.- und wir konnten den Hof verlassen. Mit Tempo 80 rollte ich nach Hause, Ralf blieb während dieser Zeit hinter mir: Man weiß ja nie….
Zu Hause angekommen, baute ich sofort Motor und Getriebe aus. Nach dem Öffnen des Getriebegehäuses grinsten mich alle Zahnflanken in schönstem Blau an. Damit stand fest: Ein neues muß her!
Gleich am Montag morgen suchte ich telefonisch nach Ersatz und wurde fündig. Um ca. 17.00 Uhr hatte ich ein Getriebe mit geringer Laufleistung erstanden. Ihr werdet es kaum glauben: Ich kontrollierte zuerst den Ölstand.
Um etwa 1.00 Uhr in der folgenden Nacht stand der Seven wieder bereit zum Einsatz. Die Erstzulassung erfolgte ungefähr 8 Stunden später.
Die Zulassung dauerte über 3 Stunden!! (Wegen des schmalen Kennzeichens und den verschiedenen Zuständigkeiten; der TÜV hatte noch keine halbe Stunde benötigt!
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch bei meinem Vater und bei Ralf Bellersheim für ihre schnelle Hilfe bedanken.
GfK-Speedstertüren:
Diese GfK-Türen werden nur aufgesteckt und mit einem Splint gegen herausrutschen gesichert. Sie sind auch bei mir als Bausatz erhältlich.
Die Insassen sitzen so weitgehend vom Fahrtwind geschützt und der Wagen wird ca. 5-7 Kmh schneller
Als nächstes, wurde mein Heckdiffusor, aus Carbon, fertig
Spektakuläre Optik und bei verkleidetem Unterboden, auch wirkungsvoll!
Im August, bekam mein rush dann eine Speedster-Scheibe.
In diesem Outfit, fuhr der Seven eine Saison lang.
Im folgenden Winter, baute ich noch einen Ölkühler ein, da im Hochsommer die Öltemperatur leicht auf 150 Grad stieg. Jetzt ist, unter härtesten Bedingungen, bei 105 Grad Schluß. Desweiteren, wollte ich die Speedster-Optik noch weiter verbessern und baute ein Urmodell, für einen Heckdeckel.
Copyright © 2020 CR Modelltechnik