Herbst 2010……Calibra Turbo
Was soll ich sagen, lange hat sich hier nichts mehr getan! Ich weiß das. Oftmals ist im Leben der Privatbereich so dominant, daß nur noch „Dienst nach Vorschrift“ gemacht werden kann und die eigenen Ideen zurück gestellt werden müssen. Die Zeiten sind überwunden, und so tut sich hier auch wieder etwas!
Der Hunger nach Leistung, war ja schon seit Langem vorhanden. Das Kompressorprojekt erschien mir zu aufwändig und ich war auf zu viele Andere angewiesen. So entschloß ich mich im vorigen Jahr, einen Umbau auf ein Turboaggregat zu planen. Zuverlässig funktioniert der Calibra Turbo Motor C20LET. Ein guter Freund, Dieter J. der einen überaus reichhaltigen Erfahrungsschatz auf diesem Gebiet hat, sicherte seine Unterstützung zu! Das gab mir erst den Mut das Projekt an zu gehen, da mein Zeitrahmen bekanntermaßen sehr eng gesteckt ist. So kam es, daß ich im Oktober 2010 einen Calibra Turbo, ganz in der Nähe fand. Auch Dieter, entdeckte Ihn auf mobile.de fast zeitgleich und so besichtigten wir den Herzspender noch am gleichen Abend. Einige Tage später überführte ich Ihn auf eigener Achse zu mir und wieder einige Tage später wurde er von Dieter und mir seines Herzens beraubt.
Der Rest war schon kurze Zeit später, über Mundpropaganda, nach Österreich weiter verkauft.
Das neue Herz mußte natürlich gewaschen, teilzerlegt und neu lackiert werden.
AP-Pleullagerschrauben wurden verbaut, ebenso wie neue Zahnriemen, Spannrollen, Wasserpumpe, Zündkabel, Verteilerfinger und Kappe.
Da ich ein MT75-Getriebe eingebaut hatte, aber nur für das Typ 9 Getriebe eine Adapterglocke Opel/Ford zu haben ist, mußte auch dieses weichen. Bei Bitzani KFZ-Technik wurde ich fündig und die Getriebeglocke besorgte ich über Freunde direkt in England.
Beim Kauf der Glocke passierte die erste Panne. Ich hatte ein Typ 9 Getriebe mit langer Eingangswelle und bestellt wurde die kurze (15cm) Glocke. Also mußte eine Adapterplatte her, welche mir von Winfried Breidenstein CNC Technik (Vielen Dank an dieser Stelle) nach eigener Zeichnung, aus einem 20mm dicken Alustück, angefertigt wurde. Winni, selbst mit seinen Caterham sehr erfolgreich im Slalom unterwegs, ließ es sich nicht nehmen, mein Problem innerhalb von 2 Tagen zu beheben!!
Warnhinweis: Wer so eine Adapterplatte nachbaut, sollte darauf achten, daß das Loch für die Schaltwelle groß genug bemessen ist und es darf keine Sackbohrung sein, da die Welle beim Einlegen der Gänge 2 und 4 mehr als 20mm aus dem Getriebe heraus schaut! Ich habe das alles mißachtet und so mußte ich, nach der ersten Probefahrt, bei der sich die angesprochenen Gänge nicht haben einlegen lassen, den Motor 2 mal aus- und einbauen, bis es endlich funktioniert hat!
Eine Gewichtsbilanz darf natürlich bei mir nicht fehlen:
Getriebe | Gewicht mit Glocke, Ausrücklager und Hebel | Kandanwellengewicht | Gesamt |
MT75 | 33,0 kg | 7,8 kg | 41,7 kg |
Typ9 (5 Gang) | 39,4 kg | 4,1 kg | 43,5 kg |
1,8 kg Gewichtszuwachs muß ich also hinnehmen!
Winter 2010/11
Die neue Einheit Motor/Glocke/Getriebe wurde nun, im von RS-Motor befreiten Seven, ausgerichtet.
Hier stand mir Dieter wieder mit Rat und Tat zur Seite. Ich muß an dieser Stelle noch den Benni erwähnen, der oft mit dem Dieter zusammen kam, um bei meinem Projekt mit zu helfen. Dieser ist ein Sevenneuling, der auch gerade seine Seven von Ford OHC auf Opel 16V umbaut. …..
Auch eine neue Kardanwelle wurde passend zum Getriebe gebraucht, welche der Dieter aus seinem Fundus beisteuern konnte. Jetzt konnte ich in den darauf folgenden Tagen, die Motorhalter konstruieren und schweißen. Im Vorfeld hatte ich, bei Uwe Ebertz (www.mue-ebertz.de), einem Rennsportbesessenen aus einem Nachbarort, Anschlußplatten lasern lassen.
In der Zwischenzeit entstanden die Formen für ein Turborohr und die Zahnriemenabdeckung. Diese Teile sollten aus Carbon hergestellt werden.
Jetzt, da der Motor im Seven saß, konnte die Ölwannentiefe bestimmt werden. Ich fertigte dann aus Alublech und nach den Erfahrungswerten von Dieter neue Teile an, die mit der vorher gekürzten Ölwanne verschweißt wurden. Hier ist in Herborn die Lohnschweißerei Becker, eine der ersten Adressen. Dort versteht man auch 0,5mm dickes Alu, oder Edelstahl luftfahrtgerecht zu verscheißen!!!!!! So passen jetzt in meine Ölwanne 7,5 Liter Öl.
Längst hatte ich auch den Ventildeckel abgebeizt und neu rot lackiert.
Abbeizen des Ventildeckels:
Das Typ 9 Getriebe bekam einen VDO Hallgeber (X 39.397/106/191), an Stelle der Tachowelle verpaßt, damit ich meinen elektronischen Tacho wieder einsetzen konnte. Das Teil habe ich an allen Stellen gekürzt, bis nichts mehr ging, damit es in den Kardantunnel paßt.
Der Rückwärtsgangschalter sollte auch zugänglich bleiben. So habe ich ein Loch in das Alublech des Getriebetunnels gesägt und einen schöne Deckel aus Alu gedengelt.
Der original Gaszug von Opel sollte wieder verwendet werden und mußte an die alte Pedalerie angepaßt werden:
Inzwischen war auch der neue Alu-Wasserkühler (Mercedes 190 ohne Klima), den ich auf ebay ersteigert hatte, eingetroffen. Diesen und meinen Ölkühler setzte ich dann auf ein Alublech, vor den Rahmen. Da der Ölkühler zuvor hinter den Nasenlöchern saß und auch viel zu klobige Schläuche besaß, mußten diese erneuert werden. Ich habe das Glück, als Nachbar die Firma OPTIFLEX (www.optiflex .de) zu haben. Diese haben Maß genommen und mir eine knappe Stunde später die neuen Schläuche gebracht. Service……….so soll es sein!
Den Ladeluftkühler habe ich dann selbst gebaut:
Immer wieder eine kurze Anprobe:
Alles verschweißen lassen und lackieren: FERTIG!
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